Warm Ups & Energizer für Workshops
Du moderierst kleine oder größere Gruppensettings und tust dir manchmal schwer mit einem aktivierenden Start? Deine Meetings starten meistens ohne ein gemeinsames Ankommen? Deine Workshop-Teilnehmer:innen tun sich am Anfang deiner Workshops schwer, proaktiv mitzuarbeiten? Dann ist dieser Blogartikel genau das richtig für dich! Wir schauen uns an, wie Warm Ups und Energizer für Workshops diese Probleme lösen können, und stellen dir ein paar Übungen und Spiele im Detail vor.
Was sind Warmups & Energizer?
Unter Warm Ups und Energizer versteht man kurze Übungen, die meist zu Beginn eines Meetings oder Workshops durchgeführt werden, und die Teilnehmer:innen auf die anstehenden Aufgaben und Themen vorbereiten sollen. Während Warm Ups meistens als Einstieg zu Beginn von Terminen eingesetzt werden, eignen sich Energizer besonders dazu, nach einer anstrengenden Diskussion oder der Mittagspause das Energielevel wieder hochzufahren.
Warm Ups können vielfältig eingesetzt werden und verfolgen auch unterschiedliche Ziele. Die Übungen können Teilnehmer:innen dabei helfen, sich besser kennenzulernen, Erwartungshaltungen, Ängste und Herausforderungen anzusprechen oder den Teamzusammenhalt zu festigen. Die Ziele der Übungen sind genauso abwechslungsreich wie die Warm Ups und Energizer selbst. Kreativität ankurbeln, Zusammenarbeit anregen, Gruppendynamik stärken, Konflikte vorbeugen, Konzentration fördern und Themenschwerpunkte anpreisen sind häufig die Gründe für die Verwendung von Warm Ups und Energizer bei Meetings und Workshops.
Voraussetzung für eine sinnstiftende Implementierung der Übungen ist auf den Kontext eines Meetings oder Workshops zu achten. Dazu zählen Umstände wie die Anzahl an teilnehmenden Personen, der Ort und das Format des Meetings (vor Ort, hybrid, remote). Es ist aber auch wichtig sich zu fragen: Was ist das Ziel des gesamten Termins und welche Herausforderungen könnte es geben? Kennen sich die Teilnehmer:innen bereits untereinander? Haben sie ähnliche Erfahrungen und Hintergründe? Wenn man sich dazu Gedanken macht, ist es viel einfacher ein sinnstiftendes Warm Up oder Energizer auszusuchen. Außerdem ist es hilfreich, wenn man sich zunächst das Ziel der Übung vor Augen hält, und erst danach eine passende Übung auswählt.
Auch wir bei Wonderwerk bauen bei unseren Workshops oder Design Thinking Sprints mit Kund:innen immer bewusst Warm Up Übungen ein, die die Teilnehmer:innen ein Stück weit auf das bevorstehende Format vorbereiten. Wir möchten nun einige unserer Lieblingsübungen vorstellen. Dadurch, dass das Format des Termins auch die Übungen beeinflusst, unterscheiden wir zwischen Warm Ups, die man gut vor Ort anwenden kann und Warm Ups, die für ein remote Format einsetzbar sind.
Die besten Warmups für Workshops
Folgende drei Warm Ups eignen sich besonders für Formate vor Ort.
Äpfel zeichnen:
- Ziel: Das Ziel dieses Warm Ups ist es, das Teamgefühl zu stärken, die kreativen Köpfe anzuregen und für gute Stimmung zu sorgen.
- Vorbereitung: Für diese Übung braucht man 2 Flip Charts mit Papier bespannt, die man bewegen kann und 2 Marker.
- Beschreibung: Die Teilnehmer:innen teilen sich in zwei Teams auf. Alle Mitglieder eines Teams stellen sich in einer Schlange hintereinander vor ihr Flipchart. Der Timer wird auf 3 Minuten gestellt. Die Moderator:innen nennen einen Begriff, z.B. Apfel und geben das Startsignal. Die erste Person in der Reihe jedes Teams beginnt etwas zu malen, in dem der Begriff vorkommt. Beim Begriff Apfel wäre das z.B. „Augapfel“ oder „Apfelstrudel“. Jede Person malt ein Wort und stellt sich danach hinten an und der nächste in der Reihe malt einen „Apfel-“ Begriff. Wenn die Zeit abgelaufen ist, werden alle Zeichnungen pro Team gezählt und das Team mit den meisten Apfel-Begriffen gewinnt.
- Mögliche Variationen: Statt Apfel können auch andere Begriffe verwendet werden, z. B. Karte, Leiter oder Ei.
- Dauer: etwa 10 Minuten
Aktives Zuhören:
- Ziel: Wie schon der Titel des Warm Ups verrät, geht es um respektvolles Zuhören des Gegenübers und um das Kennenlernen der Teilnehmer:innen untereinander.
- Beschreibung: Die Teilnehmer:innen werden in 2er Gruppen zusammengewürfelt. Jede Person hat nun 90 Sekunden Zeit, um der anderen Person etwas zu erzählen. Die zuhörende Person, hört aktiv – also ganz bewusst – zu. Danach geht die zuhörende Person auf das Erzählte ein, ohne es auf sich selbst zu beziehen, sondern gibt den Inhalt wertfrei wider. Dabei sollen eben keine Phrasen wie „Das geht mir auch so.“ o.ä. fallen.
- Dauer: etwa 5 Minuten
Blindes Zeichnen:
- Ziel: Beim Blinden Zeichnen soll nicht nur die Kreativität gefördert werden, sondern auch Fehlertoleranz aktiviert werden.
- Vorbereitung: Ein paar Stifte und ein Stapel Papier werden für dieses Warm Up benötigt.
- Beschreibung: Die Teilnehmer:innen bilden einen Kreis und die Person zu ihrer Linken wird nun ihr Model sein. Alle schließen die Augen und fertigen mit geschlossenen Augen ein Portrait des linken Nachbarn an. Wenn alle fertig sind, werden die Augen geöffnet und das Portrait der abgebildeten Person geschenkt. Nun kann jeder sein Portrait durch einen Fun Fact, die Erwartungshaltungen an den Termin o.ä. ergänzen. Anschließend werden die Portraits im Plenum vorgestellt.
- Dauer: etwa 10 Minuten (je nach Teilnehmer:innenkreis)
Folgende drei Warm Ups können auch gut bei remote Formate eingesetzt werden.
Alle die:
- Ziel: Dieses Warm Up eignet sich gut bei Meetings, bei denen sich die Teilnehmer:innen noch nicht gut kennen und das Teamgefühl gestärkt werden soll.
- Vorbereitung: Die Moderator:innen überlegen sich ein paar Fragen und achten dabei darauf, Gemeinsamkeiten im Team zu unterstreichen.
- Beschreibung: Jede:r nimmt ein Post-it oder ein Blatt Papier zur Hand und bedeckt damit die Kamera des Laptops. Die Moderator:innen stellen ein paar Fragen. Beispiele dafür sind: Alle die heute von zu Hause arbeiten. Alle die einen Hund haben oder Hundeliebhaber:innen sind. Alle die schon einmal Fallschirmspringen ausprobiert haben. Jene Teilnehmer:innen, auf die diese Aussage zutrifft, nehmen das Post-it für einen kurzen Moment von der Kamera ab. Danach kommt die nächste Frage.
- Dauer: etwa 5 Minuten
Line-Up:
- Ziel: Beim Line-Up geht es darum, abzufragen wie die Teilnehmer:innen sich gegenüber einem bestimmten Thema fühlen, oder wie viel sie bereits über einen spezifischen Inhalt wissen.
- Vorbereitung: Mit Hilfe eines digitalen Whiteboards kann eine einfach Skala erstellt werden, auf der die Teilnehmer:innen dann ihre Punkte vergeben können.
- Beschreibung: Es wird eine Frage gestellt wie z.B. „Wie viel Erfahrung hast du mit Design Thinking?“. Die Teilnehmer:innen bekommen Punkte, Sterne o.ä. zur Verfügung gestellt, die sie entlang der Skala dann individuell platzieren. Ganz links bedeutet, die Teilnehmer:innen hatten bisher noch gar keine Berührungspunkte mit Design Thinking, während ganz rechts bedeutet, dass es sich um Design Thinking Profis handelt.
- Dauer: etwa 3 Minuten
Büroklammer:
- Ziel: Es geht bei dieser Übung darum, out-of-the-box-thinking zu fördern und die Kreativität anzukurbeln.
- Vorbereitung: Es braucht keine Vorbereitung für dieses Warm Up.
- Beschreibung: Alle Teilnehmer:innen haben 2 Minuten Zeit sich so viele verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten für eine Büroklammer zu überlegen. Nach dem die gestoppte Zeit um ist, werden die Ideen im Plenum vorgestellt. Je verrückter und ausgefallener die Ideen sind, desto besser.
- Dauer: etwa 5 Minuten
Die zwei folgenden Energizer sind hilfreich, wenn das Energielevel wieder hochgefahren werden sollen oder die Teilnehmer:innen nach einer Diskussion einen klaren Kopf bekommen wollen. Beide Übungen können sowohl vor Ort, oder hybrid als auch remote gut durchgeführt werden, und müssen jeweils nur minimal angepasst werden.
Mood-Meter:
- Ziel: Bei diesem Energizer geht es darum die Stimmung im Team abzufangen. Gleichzeitig wirkt die Übung aktivierend, da man sich etwas bewegen muss.
- Vorbereitung: Es kann hilfreich sein, den Teilnehmer:innen zu Beginn eine Vorlage des Mood-Meter zu zeigen. Dieser sieht ähnlich wie ein Auto-Tacho aus und die jeweiligen Antworten verteilen sich von ganz links bis ganz rechts in regelmäßigen Abständen.
- Beschreibung: Alle stehen auf und strecken sich kurz. Danach stellen die Moderator:innen ein paar Fragen zu bereits absolvierten Übungen, Herausforderungen oder der derzeitigen Verfassung. Wichtig dabei ist, dass alle Fragen mit folgenden Phrasen beantwortet werden können. „Ja“, „Ein bisschen“, „Nicht so sehr“ und „Nein“. Anstatt wie gewöhnlich verbal zu antworten, mobilisieren die Teilnehmer:innen ihre Oberkörper und beugen diesen je nach Antwort (weit oder weniger weit) nach rechts oder links.
- Dauer: Etwa 3 bis 5 Minuten
- Format: vor Ort, hybrid und remote gut durchführbar
Fun Fact Mania:
- Ziel: Diese Übung eignet sich gut bei Meetings, bei denen die Stimmung aufgelockert werden soll.
- Vorbereitung: Für diesen Energizer eignet sich bei einem remote Format ein digitales Whiteboard gut. Alternativ können die Fun Facts statt aufgeschrieben auch einfach ausgesprochen werden.
- Beschreibung: Die Teilnehmer:innen schreiben jeweils einen Fun Fact über sich auf ein Post-it, in das digitale Whiteboard. Dann wird im Kreis geraten, welcher Fun Fact zu wem gehört.
- Dauer: etwa 5 bis 10 Minuten (je nach Personenanzahl)
- Format: vor Ort, hybrid und remote gut durchführbar